Andreas Masche | Dieter Oehm | Leo Poth | Malgorzata Scholz
Im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Edwin Schäfer steht eine ausufernde Menge von Zeichnungen und Malereien auf Papier. Hierbei werden Themen und Motive entwickelt, tauchen auf, werden ausgearbeitet und verschwinden wieder. Figuren und Strukturen zeigen sich in einem fortwährenden Prozess von Entstehung und Auflösung. In diesem zeichnerischen und malerischen Akt der Oszillation zwischen Figuration und Abstraktion entsteht ein Formenvokabular, das sich in Zeichnungsinstallationen, Wandzeichnungen und Malereien verdichtet. In der Galerie DAS BILDERHAUS sind nun eine Reihe von Malereien auf Leinwand der letzten Jahre zu sehen sein, in welchen das Prinzip der Abstraktion stärker in den Mittelpunkt rückt. Dass hierbei immer wieder Köpfe und Körperteile auftauchen, ist nicht als Gegenteil der Abstraktion zu verstehen, sondern hält die Formen und Strukturen in einem Schwebezustand, der immer wieder neu vom Betrachter definiert werden soll.
Die plastische Sprache von Veronica Ibsel Dominguez zeichnet sich durch die Verschmelzung von abstrakten und figurativen Elementen und einen expressiven Charakter
aus. Die ecuadorianische - deutsche Künstlerin bewegt sich gewandt zwischen verschiedenen Techniken und Strukturen.
Analytisch nähert Veronica Ibsel Dominguez sich sozialkritischen Themen und mischt diese in figurativen und abstrakten Werken.
Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit, der sie sich seit den achtziger Jahren widmet, steht der Mensch, ganz besonders in seinem Miteinander mit Anderen.
Christine Fiebig setzt sich in ihren Arbeiten zeichnend mit den Holzschnitten zur Apokalypse von Albrecht Dürer auseinander und verbindet diese mit ihren eigenen inneren Bildern. Drachen kämpfen hier gegen Engel, dunkle Wolken türmen sich im Himmel auf, Dunkelheit trifft auf strahlendes Licht, die Welt gerät (beinahe) aus den Fugen – der Ausgang des Kräftemessens bleibt ungewiss.
Traditionell findet zum Ende des Jahres eine Gruppenausstellung mit Künstlerinnen und Künstlern der Galerie statt.
Mit ihren „Kleinen Formaten“ sind diesmal dabei: Margarete Berghoff | Robert Crowe | Teresa Dietrich | Manfred Feith Umbehr
Christine Fiebig | Barbara Fuentes | Natalie Goller | Andreas Hartmann | Jutta Hilscher | Veronica Ibsel Dominguez
Uschi Lüdemann | Andreas Masche | Ilona Metscher | Dieter Oehm | Leonore Poth | Hannah Schmider | Malgorzata Scholz Otfried Schütz | Volker Steinbacher | Margarete Zahn | Katarzyna Zommer | Bildhauerwerkstatt Gallus
Vernetzt/Verborgen
Katarzyna Zommer präsentiert Kunstwerke aus künstlerischen Schaffensperioden zwischen 2010 und 2022. Beim genauen Betrachten verweisen sie auf die Natur als
Inspirationsquelle und den künstlerischen Übergang von dem Haptischen und Greifbaren (Objekte), zu den zusammengesetzten, fast verspielten Textil-Leinwand-Bildern und zuletzt zu den farbenfrohen,
fast abstrahierten Aquarell-Landschaften. Textile Objekte gehören zu den neuesten Arbeiten. Die Leinenschnüre als Material ermöglichen eine andersartige Wiedergabe der Naturelemente, in einer
fremdartigen, doch uns so vertrauten Dimension und Anmutung. Sie sind auch eine Auseinandersetzung mit alten, ursprünglichen Techniken wie Stricken, Häkeln und Nähen sowie den Naturmaterialien
Baumwolle und Leinen. Sie bilden miteinander und mit der Malerei eine neue Wirklichkeit ab.
Das Ausstellungsprojekt „Ma-Di-Ma“ deutet einen 3-stufigen Arbeitsprozess an: Analog (Malerei) zu Fotografie (Digital Art) zurück zu Analog (Malerei). Mit dieser Arbeitsweise hinterfragt der Künstler die Trennung zwischen Analog und Digital in der Bildenden Kunst. Es werden die gängigen Grenzen zwischen den künstlerischen Disziplinen überwunden und eine neue Stufe im künstlerischen Work in Prozess erreicht. Die Disziplinen treten in einen erlebnisoffenen Dialog „Ma-Di-Ma“. Die wechselseitige Befruchtung analoger und digitaler Medien erzeugt neuartige Ergebnisse, welche sonst niemals entstanden wären.
Unter dem Titel „Rock Down“ präsentiert die Bildhauerwerkstatt Gallus erstmals ihre Werke in der Galerie DAS BILDERHAUS im Frankfurter Nordend.
Die Bildhauerwerkstatt Gallus ist ein Projekt der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V.
Das Projekt bietet straffällig gewordenen Jugendlichen aus Frankfurt und Umgebung die Möglichkeit, im Rahmen ihrer gemeinnützigen Arbeitsstunden künstlerische
Objekte aus Metall, Holz und Stein zu gestalten. Eine Auswahl dieser vielen einzigartigen Kunstwerke, die die Jugendlichen während ihrer richterlichen Auflagen angefertigt haben, werden in der
Ausstellung gezeigt. Alle Kunstwerke sind käuflich zu erwerben. Der Erlös trägt zur Refinanzierung der Bildhauerwerkstatt Gallus bei.
Christine Brunella zeichnet Natur.
Sie entführt uns dabei in Welten, die uns verborgen schienen.
In ihrer konsequenten Art mit Schwarz und Weiß zu zeichnen entwirft sie in kleinen wie mittelgroßen Formaten eigene Ansichten eines Daseins, das die Natur und deren
Anmut feiert.
Mal entstehen große Landschaften/ Horizonte, mal erkennen wir zarte Momente/ Details in der Dichte eines Waldes, dann wieder scheinen wir der Versteinerung
einzelner Blätter als Zeuge zuzuschauen.
Nichts scheint hier unwichtiger als der Mensch und dessen Dasein.
Die „Ode an den Wald“ ist der Versuch, sich bei der Natur zu bedanken und gleichzeitig ein Aufruf an uns, uns unserer Herkunft wieder bewusst zu
werden.
Ihr selbst ist die Natur zu einem heilenden Ort geworden, an dem man abseits vom aktuellen Alltag zur Besinnung kommen kann.
Ergänzend zeigt die befreundete Bildhauerin Hannah Schmider eine ihrer Holzskulpturen. Schmiders Skulpturen sind höchst individuelle Charaktere, die mutig ihre
innersten Befindlichkeiten dem Betrachter „wie einem guten Freund“ anvertrauen. Sie wirken zugleich zerbrechlich und stark.
Beide Künstlerinnen verbindet die Suche nach Erkenntnis und Besinnung. Brunella im natürlichen Außen - Schmider im natürlichen Innenraum.
„Schottergarten“ ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung über die immer häufiger, in Vorgärten, vorkommende lebensfeindliche Gartenkultur weckte das Interesse der Frankfurter Künstlerin. Der Trend, hin zum „Garten des Grauens“, fiel immer stärker in ihren Fokus und auf Spaziergängen entdeckte sie zunehmend diese versiegelte Einöde. Jedoch überraschte sie auch immer wieder manch keimender Überlebenskünstler. Pflanzen, die sich trotz aller Widrigkeiten durch Split, Kies und Beton reckten.
Schon seit 2010 hinterfragt die Künstlerin mit ihrem Werk wie das zerstörerische Handeln der Menschen gegenüber der Natur gestoppt und ein natürliches Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann.
Indem sie in ihren Gemälden organisch-pflanzliche Formen in Kontrast zu geometrisch-abgrenzenden Flächen setzt, thematisiert sie diesen Widerstand der Pflanzen. Ein, in und aus dem Galerieraum, wucherndes, verwobenes Gespinst aus Reb-Zweigen verkörpert zusätzlich diese pflanzliche Überlebenskraft.
"ZEICHNUNG COLLAGIERT: FIGUR; FIGUR...
Die menschliche Figur ist eines der ältesten Motive in der Kunst. Der Maler Otfried Schütz
nimmt in seinen Zeichnungen und Aquarellen diese Tradition auf, in dem er seine
Aktzeichnungen verfremdend weiterführt: als Collage ergibt sich ein ästhetischer Verweis
auf das Andere des menschlichen Seins. "
Traditionell findet zum Ende des Jahres eine Gruppenausstellung mit Künstlern der Galerie statt.
Mit ihren "Kleinen Formaten" sind diesmal dabei:
Margarete Berghoff,
Isabel Friedrich,
Andreas Masche, Ilona Metscher,
Dieter Oehm, Leonore Poth,
Julia Roppel, Malgorzata Scholz,
Vroni Schwegler,
Karl-Heinz Thiel und
Tatiana
Urban.
„Augenglücke“
In der Bilderreihe unter dem Titel „Augenglücke“ setzt sich Malgorzata Scholz in expressiver Weise mit profanen Alltagsthemen auseinander.
Sie inszeniert ihre Bilder narrativ, um den Betrachter ins Bildgeschehen einzuführen und ihm zu ermöglichen, seine Art, die Umwelt wahrzunehmen, aufzudecken und darauf Einfluss zu nehmen. Dinge
werden lebendig und verbinden sich mit dem Menschen auf der Suche nach Natürlichkeit in einer gespaltenen Welt-Ich-Beziehung.
Dazu hält sie auch die kurzen glücklichen Momente – die „Augenglücke“ – fest, die schnell in einer beschleunigten, überreizten Welt verfliegen.
Es ist der Versuch, im Betrachter ein „Weite-Atem-Gefühl“ zu erzeugen, wie die Künstlerin sagt.
Prägnante Linien als Akzentuierung intensivieren die Ausdrucksstärke.
Noch nicht vollständig abstrahiert, noch flüchtig wie der Augenblick sind die Werke, in denen sich Erschöpfung und große Lebensfreude begegnen.
In ihrem malerischen Werk setzt sich Margarete Zahn seit mehr als 20 Jahren mit der Form des Andreaskreuzes auseinander.
Seit einigen Jahren arbeitet die Künstlerin auf hölzernen Kästen unterschiedlicher Höhe und Größe.
Durch Bemalen und Zusammenfügen entstehen reliefartige Bilder mit „gebrochenen“ Andreaskreuzen. Goldene und blaue Streifen durchziehen scheinbar wahllos die Kästchen und ergeben doch wieder beim Betrachten eine Kreuzform. Bevorzugte Farben sind hier ein tiefes Dunkelblau, kombiniert mit Gold - und Hellblautönen. Auch auf goldenem Grund entstehen blaue, hellblaue und dunkelgoldene Streifen, die sich kreuzen oder aufeinander stoßen.
Bei den neuen Kastenbildern reduziert sie die
einzelnen Teile des Kunstwerks auf zwei bis vier
Holzformen. Sie sind zum größeren Objekt
geworden, das manchmal auf dem Untergrund
zu balancieren scheint.
A=Z
Bilder
Am Anfang steht gemalte subjektive Realität. Schritt für Schritt tritt diese durch Übermalungen in den Hintergrund. Die Erstrealität ist immer geprägt durch
Wünsche, Träume, Sehnsüchte. Es sind Orte, Situationen, Personen. Sie löst sich auf. Formt sich neu. Zusätzlich zur Übermalung kommen neue Aspekte der nun entstandenen Wirklichkeit. Die
Übermalungen spalten die Wirklichkeiten in einzelne Aspekte auf. Die Formen erinnern an Zellen, Kreise, Waben. Jede Zelle enthält die gesamte Information der Ausgangswirklichkeit, sowie
aller Wirklichkeiten, die folgten. Die Orte haben sich verändert. Die Situation ist längst vergangen und nur noch Erinnerung, die in einzelne Momente zerfallen ist. Die Person lebt oder nicht
(mehr) oder nicht mehr mit mir oder nicht mehr in mir oder ist verändert. Im dem Moment, wenn die letzte Wirklichkeit den Malprozess stoppt ist sie schon Vergangenheit und nicht mehr real. Wenn
das (fertige) Bild dann vom Betrachter gesehen wird, kommt dessen Wirklichkeit für einen Moment hinzu.
Objekte
Ein reales, meist in Serie gefertigtes oft alltägliches, profanes Objekt steht am Beginn der Metamorphose. Die erste Assoziation zum Gegenstand schafft eine neue
Realität. Aus in Serie gefertigten Ausgangsobjekten entstehen wieder in Serie gefertigte Objekte, die eine andere Wirklichkeit ins Spiel bringen.
Poesie
„Von Kind an habe ich Gesichter gezeichnet“,sagt Hetty Krist.
An ihrer Leidenschaft, menschliche Physiognomie festzuhalten, hat sich nichts geändert.
Als Zeichnerin befasst sie sich ausschliesslich mit dem Menschen, mit Wegen und Empfindungen des Daseins.
Das Thema dieser Ausstellung gehört zu den Schwerpunkten ihres zeichnerischen Schaffens. Gezeigt werden Arbeiten aus dem Zyklus, der sich der Musik und Kunst
widmet.
Mit komplizierten Überlagerungen erschüttert sie jede vordergründige Bildordnung und zwingt den Betrachter, tiefer in die Landschaft des Lebens vorzudringen. Die
zeichnerische Darstellungsform ist stilistisch zeitlos und ordnet sich keinem modisch-vergänglichen Zeitgeist unter.
Die verwendeten Materialien sind Farbkreide, Kohle und Graphit auf Papier oder feiner Leinwand.
Aufgezeichnet
Bilder und Bücher
Thematisch geht es um Text-Imagination im weitesten Sinn. Einzelne Buchstaben tauchen auf, reihen sich zu Worten und Zeilen. Auf den ersten Blick entstehen damit vertraute Informationsträger. Doch der Versuch, zu ent-ziffern, eine Information zu erhalten, wird bald negiert. Frei erfundene Schrift, sich herausformende Schrift-Text-Landschaften lösen die Buchstaben von ihrer Bedeutungsebene, setzen sie frei. Schrift selbst wird zum grafischen Ereignis und erhält etwas Ursächliches, als handelte es sich um Ursprungs- oder Ausgangsmaterial des Buchstäblichen an sich. Alles will allmählich, im Detail, entdeckt werden.
Bei der zweiten hier gezeigten Werkgruppe, den Zeichnungen, bleiben die Motive in einer Grauzone. Eine Linie könnte eine Gebirgskette andeuten oder sich auch nur auf sich selbst beziehen – ein Spaziergang der freien Assoziationen. Die Linie hat sich unabhängig von abbildhaften Vorbildern als Zeichnung realisiert. Ein Prozess wird festgehalten, erlebtes unmittelbar transformiert und als Liniengebilde auf das Papier gebracht.
Ferry Ahrlé | Costa Bernstein | Brigitte Bliedtner | Teresa Dietrich | Peter Engel | Christine Fiebig | Eckhard Gehrmann | Helmut Göbel | Renate Golla | Natalie Goller | Baldur Greiner | Dominik Gussmann | Nicola Hanke | Anja Harms | Holger Hermann | Merja Herzog-Hellstén | Cordelia Heymann | Renate Hirzel | Marile Holzner | Siegbert Jatzko | Nikolaus Jungwirth | Rolf Kissel | Julius M. Klemm | Margarethe Kollmer | Corinna Krebber | Hetty Krist | Gerard Kromschröder | Martina Kügler | Xingni Li | Astrid Lincke-Zukunft | Uta Mallin | Jürgen Möbius | Eberhard Müller-Fries | Franz Neudeck | Dieter Oehm | Leonore Poth | Klaus Puth | Ann Reder | Julia Roppel | Peter Sarowy | Renate Sautermeister | Klaus Schneider | Otfried Schütz | Vroni Schwegler | Diana Garcia Simon | Volker Steinbacher | Tatiana Urban | Ilka Vollmer | Bert Walter | Inge Werth | Yong Kang Yuan | Margarethe Zahn | Guido Zimmermann